Interview mit Regina K.

Regina K. ist eigentlich viel zu jung für den Rollator. Trotzdem braucht sie ihn. Nach einem schweren Unfall vor einigen Jahren musste sie sich ins Leben zurückkämpfen. Zwei Wochen im Koma, Erinnerungsvermögen weg, Sprache zum Teil verloren, Schmerzen. Sie hat viel geweint in den letzten Jahren. Langsam konnte sie sich erholen. Es brauchte einen starken Willen und grosse Unterstützung. Die Klinik, die REHA, die Physio, die Tochter, das Wohnheim, die Beiständin – alle haben geholfen, langsam geht es besser.


Frau K., wie geht es Ihnen heute?

Danke, ich darf sagen, dass es mir gut geht. Lange habe ich mit meinem Schicksal gehadert, aber jetzt schaue ich nach vorne. Ich bin dankbar, dass ich noch lebe, einfach nur dankbar. Dankbar auch für meine liebe Tochter, die mich regelmässig besuchen kommt, sie bedeutet mir alles.

 

Wie war das für Sie, als man Ihnen eine Beiständin zur Seite stellte?

Das wurde mir sehr gut erklärt, auch dafür bin ich dankbar, die Beiständin hilft mir sehr, sie macht das super.

 

Wie sieht denn die Zusammenarbeit mit der Beiständin konkret aus?

Sie bezahlt die Rechnungen, macht das Büro für mich. Wenn etwas ist, telefonieren wir oder schreiben E-Mails. Das klappt sehr gut.

 

Kann Ihnen die Beiständin auch bei der Wohnungssituation helfen?

Ja, schon, das ist aber schwierig. Ich hätte gerne eine eigene Wohnung, den Haushalt kann ich sehr gut machen, obschon ich nach dem Unfall alles wieder lernen musste, Kochen zum Beispiel. Wir suchen in Oerlikon oder Schwamendingen, vom jetzigen Wohnheim werde ich bei der Suche auch unterstützt. 

 

Fühlen Sie sich manchmal bevormundet oder eingeschränkt durch die Beiständin?

Nein, überhaupt nicht, ich kann vieles selber entscheiden und wenn ich sie brauche, schreibe ich einfach. Ich bin froh, habe ich eine Beiständin.

 

Ich bedanke mich bei Frau K. für das Gespräch. Sie strahlt, hat Freude. Sie erzählt, dass sie jeden Tag selbstständig mit dem Gymnastik-Band Übungen macht. Sie will unbedingt wieder sicherer auf ihren Beinen werden, damit sie den Rollator bald in die Ecke stellen kann. Ich glaube, sie wird es schaffen.